Spielexicon
- Ameri-Trash Spiel / Ameri-Thrash
Eine Art von Brettspielen, welche Konflikte, Interaktion und hohe thematische Integration in den Mittelpunkt stellt.
Häufig geht es hier um (evt. real stattgefundene) Kämpfe, Schlachten oder sonstige aufeinandertreffende Fraktionen.
Häufig umgesetzt mit Miniaturen.
Kritiker werfen dieser Art Spielen häufig einen hohen Regel-Umfang und lange Spieldauer vor.
- Co-Op / Kooperative Spiele
Ein Genre von Brettspielen in denen alle Spieler zusammen gegen das Spiel spielen.
Dabei müssen sie in gemeinsamer Absprache Ziele erfüllen. Die künstliche Intelligenz des Spiels konfrontiert die Spieler mit unterschiedlichen Herausforderungen; wobei häufig mit Rückschlägen und sich verschärfenden Regeln umgegangen werden muss.
Bekannte Brettspiele dieser Art sind "Pandemie" von Matt Leacock oder "Die Legenden von Andor" von Michael Menzel.
- Deck Building
Eine Art von Spielen in denen Sich die Spieler im Laufe des Spiels ihr Deck (=Stapel) an Karten zusammenstellen. Meist startet jeder Spieler schon zu Beginn mit einem identischen Deck an Karten, und zieht pro Zug eine bestimmte Anzahl von diesen Karten auf die Hand. Mit Diesen können dann verschiedene Aktionen ausgeführt werden. Auf verschiedene Arten können im Verlauf des Spiels neue Karten ins Deck hinzugefügt (oder raussortiert) werden um im Verlauf des Spiels mehr und/oder verbesserte Aktionsmöglichkeiten dazu zu bekommen. Ein Spiele-Mechanik, die von den Spielern Planung und das Zusammenstellen von effizienten Kartenkombinationen erfordert.
- Drafting / Karten-Drafting / Dice Drafting
Das schrittweise Auswählen von Karten ( = Card-Drafting), Würfeln ( = Dice-Drafting) oder anderen Spiel-Gegenständen unter den Spielern. Meist wählt jeder Spieler gleichzeitig für sich aus einer bestimmten Anzahl von z.B. Karten eine aus, gibt die restlichen Karten weiter an den benachbarten Spieler und das gleiche beginnt von vorne, bis jeder Spieler sich seine Hand von Karten (oder ähnlichem) zusammen gestellt hat.
- Eurogame / Euro-Brettspiel
Eine sehr populäre Art von Spielen, die im Gegensatz zu (-> Ameritrash-Spielen) häufig weniger thematisch sind, und eher die Mechanismen des Spiels in den Vordergrund stellen. Häufig sind Eurogames puzzliger, "grübliger" aber auch solitärer.
Kritiker werfen Eurogames deswegen häufig fehlendes oder aufgesetztes Thema und/oder den Mangel an Interaktion vor.
Bekannte Designer von Eurogames sind beispielsweise "Stefan Feld" oder "Uwe Rosenberg"
- "Filler"-Spiel
Ein „Zwischendurch-Spiel“. Nicht unbedingt in Bezug auf den Anspruch des Spiels, sondern eher auf das zeitliche Ausmaß. Kein Spiel was einen ganzen Abend füllt, sondern schnell aufgebaut, gespielt und wieder weggeräumt ist.
- Multiplayer-Solitär
Ein Spiel welches mit mehreren Spielern gleichzeitig gespielt wird, aber wenig oder keine Interaktion der Spieler untereinander fördert.
Alle Spieler spielen eher für sich und "nebeneinander her".
- Rondell / Time-Track
Ein Rondell ist ein Aktionsauswahl-Mechanismus bei dem die Spieler auf einem Rondell (bzw. kreisförmig angeordneten Spielfeld ihre Spielfigur nacheinander auf ein freies Feld ihrer Wahl stellen. Dabei dürfen sie soweit wie möglich nach vorne springen wie sie möchten, jedoch nicht mehr zurück ziehen. Das heißt, dass alle übersprungenen Felder für den betreffenden Spieler in der Spielrunde nicht mehr benutzt werden können.
Dies führt zu spannenden Überlegungen unter den Spielern (wie weit soll nach vorne gesprungen werden / wie viele Zwischenschritte können noch gemacht werden / was machen die Gegner).
Ein Spiel was dies als zentralen Mechanismus benutzt ist das Kennerspiel "Heaven and Ale".
Beim Timetrack-Mechanismus kommt noch zusätzlich hinzu, dass der am weitesten Hinten stehende Spieler auf dem Rondell der aktive Spieler am Zug ist. Dadurch kann es zu einer ungleichen Anzahl von Zügen/Aktionen unter den Spielern im Spiel kommen oder sogar, dass der selbe Spieler mehrmals hintereinander am Zug ist.
- Solospiel
Ein Spielmodus oder gesamtes Spiel welches alleine gespielt werden kann.
Häufig werden dafür, gerade in modernen Brett- und Kartenspielen, extra Komponenten (etwa ein Kartendeck) und/oder Spielregeln beigelegt.
- Worker Placement
(= Arbeiter-Einsetzen)
Eine weit verbreitete Spiel-Mechanik die in verschiedenen Arten und vielen Spielen eingesetzt wird. Im Grunde kann der Spieler, der am Zug ist seine Arbeiterfiguren (oder vergleichbares) auf eines von mehreren verfügbaren Feldern auf dem Spielfeld stellen und bekommt dadurch einen direkten oder späteren Nutzen (z.B Rohstoffe, Siegpunkte etc.). Das besetzte Feld ist dann meistens erstmal nicht mehr für andere Arbeiter benutzbar.
- Catch Up Mechanismus
Häufig in "Eurogames" eingebauter Mechanismus, der dafür sorgen soll, dass hinten liegende Spieler bessere Chancen im Spiel haben. Bspw. dadurch, dass sie mehr Punkte/Boni etc. für ihre Aktionen bekommen oder andersherum die führenden Spieler ausgebremst werden, weniger Punkte bekommen, mehr Hindernisse überwinden müssen.
Häufig wird kritisiert, dass solche Mechanismen zu artifiziell eingesetzt werden, oder im Kontrast zu einem "freien Spiel" stehen, weil führende Spieler für ihr guten Leistungen bestraft werden.
- "Game of Chicken"
Es gibt keine wirkliche - mir bekannte - deutsche Übersetzung. In der Spieltheorie wohl bekannt als das „Angsthasenspiel“. Im englischen deutlich bekannter. Im Prinzip bezeichnet es das Abwägen zwischen sofortiger Belohnung und einer noch größeren Belohnung etwas später im Spiel, welche bei zu langem Warten aber auch ausfallen bzw. weggenommen werden kann, wenn sich der Gegenspieler für die sofortige Belohnung entscheidet. Vgl. -> Push Your Luck
- Push Your Luck
Wörtlich übersetzt ein „Pressen des eigenen Glücks“. Also das Herausfordern der eigenen Chancen, auch wenn sie immer kleiner werden, wegen gleichzeitiger Aussicht auf einen noch größeren, möglichen Gewinn. Zum Beispiel der Einsatz von bereits erhaltenen Siegpunkten die durch einen Würfelwurf verdoppelt werden könnten, bei falschem Ergebnis aber verloren gehen.
In vielen Spielen eingesetzt um auch hinten liegenden Spielern auch in fast aussichtsloser Position trotzdem eine (wenn auch sehr kleine) Chance auf den Sieg einzuräumen. (-> Catch Up Mechanismus)
- King-Making
Beschreibt den Vorgang, wenn am Ende eines Spiels ein Spieler auf Grund der Gegebenheiten, durch seine letzte Aktion darüber "entscheidet" welcher Spieler die Partie gewinnen wird.
Mal ist dies mehr, mal weniger offensichtlich.
Unterschiedlich ist auch, ob ein Spiel durch sein Design dazu neigt dieses Problem zu zeigen, die Spielweisen der Spieler (z.B. in Verhandlungs- oder Bündnis-Spielen) oder einfach der Zufall einer bestimmten Runde.
- Luck of the Draw
Das Glück beim Ziehen von Karten was Spieler unter Umständen ungleichmäßig bevorteilt. Kann bei Spielen, in denen viel von den Karten die man zieht abhängt, frustrierend sein.
- Set Collection
Englische Übersetzung von "Sets sammeln".
Diesen Begriff benutze ich häufig in meinen Videos, weil er besser klingt als Set-Sammel-Spiele.
Bedeutet als Spielmechanismus, dass Spieler belohnt werden bestimmte Sets/Sätze aus verschiedenen oder gleichen Komponenten (Karten, Plättchen, Icons, Würfel etc.) zu sammeln. Häufig werden Bonuspunkte vergeben, je größer das Set ist, das Spieler gesammelt haben.
Bekannte Set Collection Spiele:
"Zug um Zug" (gleiche Farbkarten), "7 Wonders" (Wissenschafts-Symbole), "Splendor" (Diamanten) oder "Sagrada" (Würfelfarben und -Augenzahlen je nach Zielkarten)
- Wie heißt Spiel XY in deinem Intro?
Folgende Brettspiele sind aktuell in den "Get on Board" Intro-Videos zu sehen:
(aufgezählt in chronologischer Reihenfolge)
Review Intro:
- Potion Explosion
- Nah & Fern
- Viticulture (mit „Tuscany“ Erweiterung!)
- Dinosaur Island
- Die Alchemisten
- Anachrony
- Rising 5: Runes of Asteros
- Prospectus
- Scythe (mit „Kolosse der Lüfte“ Erweiterung!)
First Look Intro:
- Lewis & Clark
- When I Dream
- Colosseum
- Chimera Station
- Tzolkin
- Carson City
- Pandemie: Legacy
- Alien Artifacts